In einem Beratungsbericht an das Gesundheitsministerium stellt der Sozial- und Wirtschaftsrat (SER) fest, dass geprüft werden muss, ob bestimmte Leistungen aus dem Basispaket herausgenommen werden können. In dieser Stellungnahme werden Themen wie Pflegepersonal, Arbeitsdruck und Prävention erörtert. Weil wir länger leben, werden immer höhere Anforderungen an die Pflege und ihre Qualität gestellt. Infolgedessen werden in den nächsten 20 Jahren 700.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt.
Die Ausgaben für das Gesundheitswesen werden in den kommenden Jahren enorm ansteigen, von 87 Milliarden Euro jetzt auf 174 Milliarden Euro im Jahr 2040. Teilweise aufgrund der Koronakrise steigen die Kosten jetzt exponentiell an. In den letzten Jahren ist in der Basiskrankenversicherung viel Pflege hinzugekommen, zum Beispiel Medikamente und neue Behandlungen. Nun ist es aber auch notwendig, zu prüfen, was man davon haben kann, um die steigenden Kosten so weit wie möglich zu reduzieren. Es stimmt, dass wir uns kritisch ansehen müssen, was wir daraus gewinnen können. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es viel Widerstand aus der Gesellschaft geben. Ein weiterer problematischer Punkt ist es, neues Gesundheitspersonal zu gewinnen und in der Lage zu sein, das derzeitige Personal zu halten. Dies stellt eine große Herausforderung dar, bei der eine größere Wertschätzung des Gesundheitspersonals wichtig sein wird.
Es ist bemerkenswert, dass Standardbehandlungen in der Krankenhausversorgung einfach erstattet werden, aber bei Medikamenten muss zunächst geprüft werden, ob sie nicht zu teuer sind und ob sie einen ausreichenden gesundheitlichen Nutzen bringen. Aus diesem Grund wünscht der SBF, dass bei der Zusammenstellung des Pakets auch geprüft wird, ob medizinisch-spezialisierte Behandlungen noch angemessen sind. Nach Ansicht des SBF muss folgende Frage gestellt werden: “Wollen wir diese Versorgung zu diesem Preis anbieten und ist sie sinnvoll?
Die Empfehlung des SER lautet, sich explizit auf die Prävention zu konzentrieren. Es ist wichtig, eine gesunde Lebensweise zu fördern und bei Beschwerden rechtzeitig einzugreifen. Dies wird sicherstellen, dass die Menschen länger und gesünder leben können. Dadurch können die Kosten gesenkt werden. Durch den Einsatz digitaler Werkzeuge kann dieser Prozess unterstützt werden.